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index 0000000..85485be
Binary files /dev/null and b/public/kurzgeschichten/openvisor_kurzgeschichte_zeichnung_infinite_deaths-1200w.webp differ
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index 8b478c4..62cbfd8 100644
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> · Gemeinsam eine Geschichte erleben und entwickeln {{ datum5 }} {{ standort5 }} 0 von 15 freie Plätze 3 Personen auf Warteliste 25. Mai 2024, 10:00 Uhr bis 26. Mai 2024, 14:00 Uhr {{ standortWeisslingen }} 0 von 15 freie Plätze 3 Personen auf Warteliste {{ datum6 }} {{ standort6 }} 0 von 15 freie Plätze 7 Personen auf Warteliste 01. Juni 2024, 10:00 Uhr bis 02. Juni 2024, 14:00 Uhr {{ standortWeisslingen }}Zivilschutzanlage Sonnenblock Chilegass 8, 8484
+ Weisslingen 0 von 15 freie Plätze 6 Personen auf Warteliste OT-Trigger: Tod
·
· Intensive Momente und Emotionen ermöglichen, die in Erinnerung
bleiben.
·
· Persönliche Auseinandersetzungen der Spieler mit nicht
alltäglichen Situationen, Denkweisen und Weltanschauungen
ermöglichen.
·
· Interne Charakterentwicklung oder -verfestigung durch externe
Faktoren.
·
· Dilemmata mit sich selbst und mit anderen.
·
· Weder dauernder Zusammenhalt noch konstanter Konflikt, sondern
Variation und Kontrast.
Wir werden das Wir werden das
Chilegass 8
8484 Weisslingen
Parkplatz: Parkplatz:
- {{ run5 }}
{{ run6 }}
{{ datum1 }}
{{ standort1 }}
1. April 2023, 10:00 Uhr bis
2. April 2023, 14:00 Uhr
{{ standortWeisslingen }}
durchgeführt mit 15 Teilnehmenden
{{ datum2 }}
{{ standort2 }}
13. Mai 2023, 10:00 Uhr bis
14. Mai 2023, 14:00 Uhr
{{ standortHerten }}
durchgeführt mit 15 Teilnehmenden
{{ datum3 }}
{{ standort3 }}
1. Juli 2023, 10:00 Uhr bis
2. Juli 2023, 14:00 Uhr
{{ standortHerten }}Waldritter e.V. (im Raumschiff) Ewaldstrasse 20, + 45699 Herten
durchgeführt mit 15 Teilnehmenden
{{ datum4 }}
{{ standort4 }}
26. August 2023, 10:00 Uhr bis
27. August 2023, 14:00 Uhr
{{ standortHerten }}Waldritter e.V. (im Raumschiff) Ewaldstrasse 20, + 45699 Herten
durchgeführt mit 15 Teilnehmenden
Zeichnung von Lorena Zdanewitz.
+“Every time you sleep, you could die during your sleep. Doesn’t that
+ scare you?”
“But you do die every time you sleep. You are a different person when
+ you wake up than when you went to sleep.”
“That doesn’t make sense. It’s still me.”
“Yes, but a different you. The you of yesterday didn’t have the dreams
+ or the memories the you of today has. Also, even the slightest change in
+ your body makes it a different body. Of course, the you of now couldn’t
+ exist without the past you, but it is different. The longer the time
+ between a past you and the now you and the bigger the difference you
+ see. But no matter how long, there is always a difference.”
“But then it isn’t just when I sleep. It’s any second that passes. Any
+ fraction of time, I die. So living is just constantly dying.”
“Exactly. There is no way you could go back and live with a past you,
+ with the thoughts and composition of a past you. You can only live your
+ now you, which means all the past yous are dead. So since you have kept
+ dying since you were born, you shouldn’t fear when it is your last death
+ of infinite deaths.”
Drawing made by Lorena Zdanewitz.
Zeichnung von Lorena Zdanewitz.
+Nach der Katastrophe waren wir noch ein paar hundert Menschen im
+ Bunker. Ursprünglich dachten wir, wir könnten irgendwann wieder raus an
+ die Oberfläche, aber nein, wir mussten nach Monaten und Jahren
+ feststellen, dass die Erde zu vergiftet ist. Mit Pilzen und Pflanzen
+ eine Nahrungsmittelkette aufzubauen war nicht mal das schwierigste. Sie
+ instand zu halten und den Bunker zu warten, würde dafür sorgen, dass
+ niemand wirklich eine Stunde Freizeit gönnen durfte, ohne dass das
+ System kollabiert. Wir berechneten Geburtenzahlen, um das System zu
+ optimieren und schon vergingen Generationen.
Anna arbeitete. Sie verliebte sich in Tom und die beiden kriegten sogar
+ ein Los, dass sie ein Kind haben durften. Ein bisschen Zärtlichkeit war
+ da, doch Freizeit würden auch sie nie kriegen. Den Kindern wurde auch
+ nur das beigebracht, was wirklich wichtig war, um das System instand zu
+ halten und der Rest, falls mal eine freie Minute da war, aber viel war
+ es nicht. Sie starben 23 Jahre später.
Ihr Kind Zoe hatte nicht das Glück eines Kinder-Loses. Als sie und ihr
+ Liebhaber Karl dann trotzdem zusammen erwischt wurden, wurden sie
+ verwarnt, mit der Konsequenz, dass sie sterilisiert würden, wenn sie
+ weitermachten. Immerhin gab es hier keine Möglichkeiten für
+ Abtreibungen. Also hielten sie sich fern voneinander und starben
+ irgendwann.
Jakob war einer, der mochte die Arbeit mit den Pflanzen erst.
+ Irgendwann hatte aber auch er die Schnauze voll davon. Er starb mit 51.
+ Gerda und Louis, tot mit 67 und 42. Robert, 59. Philipp, 2. Tina, 23.
+ Heiko, 62.
Nach spätestens ein paar Generationen fragt man sich doch nicht mehr,
+ ob man selbst erleben wird, dass die Oberfläche wieder bewohnbar wird.
+ Es wirkt einfach zu unwahrscheinlich, diese Hoffnung überhaupt zu
+ nähren. Man lebt noch – aber was ist das für ein Leben? Welchen
+ Anhaltspunkt hat man, dass die Oberfläche überhaupt wieder mal bewohnbar
+ ist, wenn sich nach Generationen nichts geändert hat? Was ist so wichtig
+ daran, dass die Menschheit diese Katastrophe überlebt? Hat das Universum
+ was daran? Spielt’s fürs Universum ne Rolle? Was bringt es, die
+ Menschheit ewig leben zu lassen, wenn nur als Zahnräder ihrer selbst
+ erhaltenden Maschine? Foltert man die Nachkömmlinge nicht, wenn man sie
+ trotz ihres Bewusstseins so verwendet, als hätten sie keines? Ist es
+ nicht eh eine Frage der Zeit, bis die Menschheit ausstirbt, wieso muss
+ man das so lange verzögern, wenn darin so viel Leid steckt?
Das dachten sich Ina, Oscar, Stephanie, Fabi, Myriam, Jonathan, Lukas
+ und Susanne. Sie wollten dem ein Ende setzen. Sie hörten auf zu arbeiten
+ und erlebten zum ersten Mal in ihrem Leben und für die Menschen im
+ Bunker überhaupt: Freizeit. Die Möglichkeit, das Handeln nach eigenen
+ Bedürfnissen zu ordnen und nicht nach denen des gemeinsamen Überlebens
+ wirkte befreiend. Das Leben, dass sie dann gemeinsam lebten, war kurz,
+ ja. Aber es hat sich niemand geschämt, statt zu arbeiten, das zu tun,
+ das ihnen im Blut lag: Zu tanzen. Zu singen. Zu basteln. Zu spielen. Zu
+ lieben. Zu leben. Zu sterben.
“Du kannst also in die Vergangenheit reisen. Würdest Du jetzt also ihre
+ Wertsachen stehlen? Es ist, wo Du lebst, ja eh schon alles passiert.
+ Hier kannst Du einen Verlobungsring für ein Frühstück verkaufen. Oder
+ solltest Du nicht direkt das Frühstück aus der Vergangenheit stehlen?
+ Oder gar alles, was Du da findest? Ist doch egal, welchen Wohlstand sie
+ hatten, denn in der Zeit, in der Du lebst, hat das seit Ewigkeiten keine
+ Rolle mehr gespielt. Wieso also sollten wir die Vergangenheit
+ schützen?”
“Du kannst also in die Zukunft reisen. Würdest Du jetzt also ihre
+ Wertsachen stehlen? Es ist, wo Du lebst, ja eh dringender, dies zu
+ besitzen und was passieren mag, betrifft dich nicht. Hier kannst Du
+ einen Ehering für ein Abendessen verkaufen. Oder solltest Du nicht
+ direkt das Abendessen aus der Zukunft stehlen? Oder gar alles, was Du da
+ findest? Ist doch egal, welchen Wohlstand sie haben werden, denn in der
+ Zeit, in der Du lebst, spielt das noch keine Rolle. Wieso also sollten
+ wir die Zukunft schützen?”
“Du glaubst also, es ist schöner im Himmel als in der Hölle zu sein?
+ Und nachdem du im Himmel alles erlebt hast, was es zu erleben gibt? Wenn
+ all die Schönheiten zur Gewohnheit werden und du des Lebens müde wirst?
+ Vielleicht nicht nach Jahrzehnten oder -hunderten, aber Jahrtausenden
+ oder Millionen. Wenn das nicht reicht, Jahrmilliarden, irgendeine Zahl
+ und rechne da eine eins hinzu.
Ja, irgendwann ist alles, das es zu leben gibt, ausgelebt. Wenn du und
+ allfällige Begleiter die Grenzen der Kunst und Kreativität ausgeschöpft
+ habt. Was hältst du dann vom himmlischen Gefängnis? Von den Eisenstangen
+ aus Harfen, dem weiss-goldenen Verputz? Ist dir dein Himmel dann noch
+ immer ein Geschenk? Wenn du nicht weisst, was du tun sollst, nur zu
+ warten auf etwas, das nie kommen wird? Ein Ende? Ist die Ewigkeit dann
+ nicht auch Strafe? Ewig zu schmoren, in der Hölle dann gar so
+ unterschiedlich als dich für immer zu langweilen?
Aber wer weiss, vielleicht hast du ja Glück und der Himmel lässt es zu,
+ zu vergessen und du magst dasselbe wieder und wieder erleben, wie eine
+ Ameise im Terrarium.”