396 lines
13 KiB
Vue
396 lines
13 KiB
Vue
<template>
|
||
<div class="rosenteufel-container">
|
||
<app-navigation rootClassName="navigation-root-class-name"></app-navigation>
|
||
<h1 class="rosenteufel-heading">Rosenteufel</h1>
|
||
<span class="rosenteufel-caption">
|
||
<span>Kurzgeschichte</span>
|
||
<br />
|
||
</span>
|
||
<div class="text-body">
|
||
<span>
|
||
<span class="rosenteufel-text003">
|
||
Ich erzähl euch ein Gschicht von wahr. So wahr wie ihr danach nicht
|
||
gwollt. Ein Gschicht die erzähl als einzger überlebend: Mein Gschicht. S
|
||
wart im letzten Jahr...
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Vogt Eberhardt: “Edler von Petz, habt Dank um Eure schnelle Peitsch zu
|
||
Ross. S eilt, der Bot kaum angekomm’n, doch bereits geschehn in letzter
|
||
Woch.”
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Ritter von Petz: “Gott’s Segen. Wie Euch zu dien’n, durchlaucht?”
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Vogt Eberhardt: “Im Nord herrsch Brand und Stank. Räuberband
|
||
wahrscheinch, nicht zu schätz woher. Leichen sein gesetzt ins Ufer,
|
||
jeder Leich ein Blum obendrein. So gefund ein Kind. Rest ausgegraben,
|
||
all vom selben Weiler. S’ist im Weiler Immerthain...”
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>Tage der Reise vergangen, d</span>
|
||
<span>er Ritter im Wege sich erkundigt...</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>Köhler: “In Immerthain?”</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Ritter von Petz: “Stottert ich? Willst du des meinen Blutes Wege mit
|
||
Steinen pflastern oder daraufe legen. Fahret fort, sonst kostet’s dich
|
||
mehr als mein Geduld.”
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Köhler: “Entschuld mein Entsetz Edler, nur wisst, der Teufel treibt dort
|
||
sein Feuer. Die nicht ermordert flohen mit aller Hab. Nur wenige
|
||
blieben. Möge sich der Herr ihnen erbarmen...”
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Ritter von Petz greift ihm mit seinem rechten Panzerhandschuh am Kragen:
|
||
“Lass den Frevel, des schnellsten Wegs sollst du mich weisen!”
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Köhler: “Verzeiht’s mir Edler, verzeiht’s. Der schnellste Weg führt
|
||
durch den Kammertwald. Hie wo ich zeig überm Pfad. Zwei Tag, ein Nacht.
|
||
Aber... Edler, bei Gotts Gnad, ich wärt kein gut Christ Euch ohne Warn
|
||
lass schreiten. Seit Geschehnem ist hie kein einzger entlang. Wer weiss
|
||
was
|
||
<span v-html="rawh1an"></span>
|
||
</span>
|
||
<span>Geziefer dort treibt...”</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Ritter von Petz: “Tieft den Zinken nun. Hast getan was gesagt. Wartet
|
||
mein Antlitz in einem Dutzend Tag – nicht spät. Sollt ich kehr, so ritz
|
||
ich dies Holz mit eir Botschaft. Andernfalls berichtet meins Schicksal.”
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>Köhler verneigt sich: “Gott mit Euch.”</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Ritter von Petz dreht sich: “Auf jetzt, Gefolg. Noch die letzten
|
||
Schritte nicht geschritten.”
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>Doch s dauert nicht lang...</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Knappe von Jachstett: “Herr, der Pfad’s dunkel, doch kaum erst zu Mittag
|
||
gebrochen. Noch fall zu Tod bevor eins Feinds Kling mich blickt.”
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Knecht Troffecht: “Ja edler Herr, und Wurzeln überall. S Maultier und
|
||
Eur Ross sich oft vertritt, könnt knacks s Glenk.”
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Magd Ute: “Will nicht fächern den Ärger, aber wenn Gotts ehrl’ch Tugend
|
||
g’wahr, Wagens Achs könnt brech in Mitt.”
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>Knappe von Jachstett: “Edler Herr...”</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Ritter dreht zu Rück, zeigt mit grüstet Finger, all’s hält ein: “So
|
||
zügle er seine Zunge, der sich gewagt meins Gfährten zu schwörn! So halt
|
||
er den Mund der nur striegelt und Dung sticht, um seines Lebens kein
|
||
Sorg! Und so bleibe sie still solang sie noch eines Brots erbetteln
|
||
möcht. Ihr all seid feig und Kloss an mei’m Bein.”
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>Der Ritter sich schlicht’, die traurig Gsicht beäug.</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
“So kehr er um der sich des Wegs nicht mutig, aber versichre, dass kein
|
||
Gnad zeig wem wieder erblick! Wer weiss wieviel noch gemordt währn ihr
|
||
quängelt wie neugeborns, nackts Kindlein. Erinnert Eberhardts Wort: Acht
|
||
tot in acht Nacht. Sieht mein Stundglas. Seit hee s rieselt. Ich gedreht
|
||
jed Stund. Nach zehn weiter Dreh unds letzt Korn gerieselt s des
|
||
nächsten arm Seel dessen euch verantwort. So zügelt und schluckt der
|
||
schwächend Quängelei.”
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
S wart still für lange Stund, bis zum Abendfeuer. S Nacht, einzig Licht
|
||
von Flamm durch einig Stämm bricht, man schaut kein zwanzg Schritt weit.
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Knappe von Jachstett leis zum Knecht Troffecht: “Seltsam Gräusch,
|
||
erhorch.”
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Knecht Troffecht bleicher Schaur übern Rück: “D-d-d-der Teufel is’s?”
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>Magd Ute, d Supp rührnd, flüstert zu: “Was war?”</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Knappe von Jachstett die Achsel zuck, sich erhebt und zu Ritter von Petz
|
||
schreit’, der dabei sein Kling zu schärf.
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Knappe von Jachstett: “Edler Herr, gehört Geräusch vom Walde. S der
|
||
Teufel wir när schreit. Uns verdammt hie auf Glut mit barem Fuss. Bei
|
||
Gott, Euch verwerf nicht den Mut zu gehn in wackren Kampf. Aber schauet
|
||
nur ins Gsicht von einfach Leut, Knecht und Magd. Beid mit Angst, des
|
||
Herrn kein Mittel. So lässt hie in sicher, nicht drohn ihrets Blut.
|
||
Schon meiner mir erbarme, aber deren Leben verworfen sobald in selbe
|
||
Flammen waten.”
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Ritter von Petz aber nicht der Zunge, nur sein Kling weiterschärf.
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Morg früh der Knapp verlorn. Kein Spur wart gsehn, nur sein Hab schwund
|
||
mit ihm. Ritter lässt sein Harnisch von Knecht Troffecht anbring.
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Knecht Troffecht: “Edler Herr, wisst wo sich Herrn von Jachstett
|
||
treibt?”
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Ritter von Petz geradeaus schreitend: “Der sich seins Entscheids
|
||
bereut.”
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Unds wart kein weiter Wort gesprochen, bis zum Weiler angekomm. Am Ufer,
|
||
man sah, s wart ein in pechschwarz Mantel gehüllt Gestalt, Kapuz über
|
||
Gesicht hängend. S leert eins Hands Sand über einen Sandhaufen der
|
||
bereits eins Manns lang wie breit. Ritter zittert erst, reisst die Zügel
|
||
in Knechts Hand, schleicht so gut sein Harnisch’s vermag. Sein Eisen in
|
||
Höh, in tiefer Sonn s blinkt.
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>Ritter von Petz: “Schmeck Gotts Gericht, Elender!”</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Ein Stich und Gestalt fällt. Magd Ute eilt her. Ritter dreht die Gestalt
|
||
mit panzerm Fuss. Magd schrickt, Händ vorm Mund. Ritter von Petz schaut
|
||
zur Magd, wartet und schaut dann zum Knecht.
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Ritter spricht zur Magd, kommt zum Knecht mit seufz: “Aufgab’s
|
||
vollbracht. Des Teufels bedarfs kein Grab, ihn lässt nur rotten solangs
|
||
ihm möglich, sein Höll auf Erd. Wir nun kehren und vielleicht des Knapp
|
||
einholn.”
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Magd Ute taugte keiner Worte, Knecht Troffecht verwirrt. Doch zu
|
||
widersetzen wärt der letzt Gedank und so sie kehrten wider für restlich
|
||
Tagesstund.
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
In Nacht keiner ein Aug zugetan. Des Ritters Kling noch rot, er sie
|
||
nicht sauber gefragt und der Knecht viel zu blass als ihm vorzukommen.
|
||
Letztlich doch die Augen sich schlossen. Doch wachten nur noch Ritter
|
||
und Knecht. Des Ritters Petz Kling noch immer rot; des Knechts Haut
|
||
<span v-html="raworyw"></span>
|
||
</span>
|
||
<span>
|
||
noch immer weiss und nass. Dieses Mal der Knecht nicht wagte zu fragen
|
||
der Verschwundenen.
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
S musst sein bereits früh Mittag doch der Wald noch alls dunkelt. So
|
||
gepackt die Sachen der Ritter seines Schrittes eilig. Doch der Knecht
|
||
stramm stehend sich nicht bewegt.
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>Ritter von Petz: “Los jetzt, wir müssen schnell zurück!”</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Schnell? Wieso? Die Tat wart doch vollbracht und noch viele Tag ins Holz
|
||
zu ritzen.
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Der Knecht blickt zurück. Ritter greift zur Klinge. Knecht rennt. Er
|
||
rennt und rennt, so schnell er kann. Ritter hinterher, ohne Harnisch
|
||
flink, flinker als der Knecht. Doch der Knecht nicht stumpf und so
|
||
bricht in den dunklen Wald. Seine Fährte der Ritter rasch verlorn.
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Ritter von Petz: “Komm her! Wer soll sonst meine Habe tragen! So mache
|
||
rasch und dir tue nichts! Troffecht! Troffecht daher!”
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Doch sein Stimm bald verblasst. Ich kam zum Weiler, klein Leut bereits
|
||
gestanden um die düstre Gstalt. Daneben ein weiterer, gleicher Haufen
|
||
mit einer weissen Ros in Mitt. Zehn Häufen, all geschmückt mit weisser
|
||
Ros. All bis auf der vord Gstalt. Kindsvolk starrte mir.
|
||
</span>
|
||
<br />
|
||
<br />
|
||
<span>
|
||
Ausser Atem ich auf meine Knie mich stütz. Frau und Mann vom Weiler trat
|
||
zuher. Sie starrten; auch kalt und hilflos wie Kind. Ich schritt nach
|
||
vorn: In die Händ des Toten seh, weiss Ros. Ins Gesicht des Toten blick.
|
||
Beulen zierten’s. Hässliche Beulen. Der Teufel aber wart woanders...
|
||
<span v-html="raw3eio"></span>
|
||
</span>
|
||
</span>
|
||
</div>
|
||
<app-kontakt rootClassName="kontakt-root-class-name1"></app-kontakt>
|
||
</div>
|
||
</template>
|
||
|
||
<script>
|
||
import AppNavigation from '../components/navigation'
|
||
import AppKontakt from '../components/kontakt'
|
||
|
||
export default {
|
||
name: 'Rosenteufel',
|
||
components: {
|
||
AppNavigation,
|
||
AppKontakt,
|
||
},
|
||
|
||
data() {
|
||
return {
|
||
rawh1an: ' ',
|
||
raworyw: ' ',
|
||
raw3eio: ' ',
|
||
}
|
||
},
|
||
|
||
metaInfo: {
|
||
title: 'OpenVisor - Rosenteufel',
|
||
meta: [
|
||
{
|
||
name: 'description',
|
||
content:
|
||
'"Ich erzähl euch ein Gschicht so wahr, wie ihr danach nicht gwollt. Ein Gschicht die erzähl als einzger überlebend: Mein Gschicht. S wart im letzten Jahr..."',
|
||
},
|
||
{
|
||
property: 'og:title',
|
||
content: 'OpenVisor - Rosenteufel',
|
||
},
|
||
{
|
||
property: 'og:description',
|
||
content:
|
||
'"Ich erzähl euch ein Gschicht von wahr. So wahr, wie ihr danach nicht gwollt. Ein Gschicht die erzähl als einzger überlebend: Mein Gschicht. S wart im letzten Jahr..."',
|
||
},
|
||
],
|
||
},
|
||
}
|
||
</script>
|
||
|
||
<style scoped>
|
||
.rosenteufel-container {
|
||
width: 100%;
|
||
display: flex;
|
||
overflow: auto;
|
||
min-height: 100vh;
|
||
overflow-x: hidden;
|
||
align-items: center;
|
||
flex-direction: column;
|
||
background-size: cover;
|
||
background-image: url("/playground_assets/forest-background-luca-dross-1500w.jpg");
|
||
background-position: bottom right;
|
||
}
|
||
.rosenteufel-heading {
|
||
color: rgb(255, 255, 255);
|
||
font-size: 64px;
|
||
align-self: center;
|
||
font-style: normal;
|
||
font-family: Poppins;
|
||
font-weight: 500;
|
||
}
|
||
.rosenteufel-caption {
|
||
color: rgb(255, 255, 255);
|
||
font-size: 20px;
|
||
align-self: center;
|
||
font-family: Poppins;
|
||
line-height: 30px;
|
||
}
|
||
.rosenteufel-text003 {
|
||
font-style: italic;
|
||
}
|
||
@media(max-width: 991px) {
|
||
.rosenteufel-heading {
|
||
text-align: left;
|
||
}
|
||
.rosenteufel-caption {
|
||
text-align: left;
|
||
}
|
||
}
|
||
@media(max-width: 767px) {
|
||
.rosenteufel-heading {
|
||
font-size: 40px;
|
||
}
|
||
.rosenteufel-caption {
|
||
color: rgb(255, 255, 255);
|
||
font-size: 16px;
|
||
font-family: Poppins;
|
||
line-height: 24px;
|
||
}
|
||
}
|
||
@media(max-width: 479px) {
|
||
.rosenteufel-heading {
|
||
max-width: 280px;
|
||
font-style: normal;
|
||
}
|
||
}
|
||
</style>
|